Langzeitverfügbarkeit Bayern auf der BiblioCon 2024
Unter dem Motto „offen.lokal.global.“ fand in diesem Jahr die 112. BiblioCon, die zentrale Fachtagung des Bibliothekswesens, in Hamburg statt. Im Rahmen der mehrtägigen Konferenz (04. – 07.06.) war das Projekt „Digitale Langzeitverfügbarkeit im Bibliotheksverbund Bayern“ mit zwei Beiträgen vertreten.
Retrodigitalisate und Open-Access-Publikationen im Fokus
Mit dem Titel „Wege ins Langzeitarchiv: Workflows für Digitalisate und Open-Access-Journals für den Erhalt mit Rosetta“ wurden die im Projekt entwickelten Modelllösungen für die Objektklassen Retrodigitalisate und Open-Access-Publikationen vorgestellt. Denn obwohl beide Arten von Objekten Textcharakter aufweisen, bringen sie dennoch individuelle Eigenschaften mit, deren Unterschiede auch ein LZV-System bei der Speicherung, Erhaltung und Zugänglichmachung der Archivalien berücksichtigen muss. Ebenfalls unterscheiden sie sich darin, dass im Projektkontext die Archivierung im Workflow der Retrodigitalisierung einen Zwischenschritt zwischen Digitalisierung und öffentlicher Nutzung darstellt, während bei den Open-Access-Publikationen nicht der öffentliche Zugang zu den Publikationen, sondern die Nachvollziehbarkeit des wissenschaftlichen Prozesses im Vordergrund steht.
Forschungsdatenarchivierung mit dem FDOrganizer
Der zweite Beitrag war schließlich der dritten Objektklasse des Projektes gewidmet, den Forschungsdaten. Im Hands-on Lab „Vom Labor ins Archiv in 20 Minuten – Ein niederschwelliges Tool zur Langzeitarchivierung von Forschungsdaten“ wurde das im Rahmen des Projekts entwickelte Open-Source-Tool FDOrganizer vorgestellt. Beim FDOrganizer handelt es sich um eine Webanwendung, die es Forschenden einer Institution ermöglichen soll, ihre Forschungsdaten selbstständig zu kuratieren und für die Langzeitverfügbarkeit vorzubereiten. Nach der Einführung in die Thematik konnten die Teilnehmenden selbst aktiv werden, die verschiedenen Funktionalitäten des Tools testen und Feedback geben.
nestor zu Gast in Regensburg
Am 13. Juni war die Universitätsbibliothek Regensburg Gastgeberin des nestor-Praxistages 2024. Rund 60 Experten und Expertinnen der digitalen Langzeitverfügbarkeit (LZV) aus Deutschland, Österreich und der Schweiz tauschten sich zu spezifischen Problemstellungen und Lösungsansätzen in verschiedenen Bereichen der Langzeitverfügbarkeit aus.
Der nestor-Praxistag findet seit 2010 jährlich statt und bietet Fachleuten aus verschiedenen, mit der LZV befassten Einrichtungen und Communities die Gelegenheit, sich zu aktuellen Themen der LZV auszutauschen. nestor ist ein deutschlandweites Kompetenznetzwerk für die digitale Langzeitverfügbarkeit, dem die UB Regensburg in ihrer Rolle als leitende Institution im Projekt „Digitale LZV im Bibliotheksverbund Bayern“ seit Januar 2023 angehört.